Italien Besuch

2. Juli 2016
Jugend Ausflug Partnerschaft Italien
Über einen Kurzbesuch unserer italienischen Partnerfeuerwehren aus Ravina und Romagnano bei einem Zeltlager in Trient.

 

Die langjährige Partnerschaft (mehr dazu hier) der Feuerwehren Herrsching und Breitbrunn mit den italienischen Feuerwehren Ravina und Romagnano führte mal wieder zu einer Begegnung. Nachdem sich eine italienische Abordnung einigen Wochen bei uns das Maibaumaufstellen mit ansah, war nun an der Zeit für eine Herrschinger Reisegruppe:

Früh aus den Federn mussten am Samstag den 2. Juli die zehn Mädels und Jungs der Jugendfeuerwehr Herrsching, die an dem zweitägigen Ausflug nach Italien teilnahmen. Um kurz vor 6 trafen sie sich mit den drei Betreuern um pünktlich (…okay eigentlich mit 10 Minuten Verspätung) um zehn nach sechs Richtung Süden aufzubrechen. Zwei Pausen und knapp fünf Stunden später war das Reiseziel dann auch schon erreicht: ein Campingplatz bei Trient.

Dort kamen insgesamt ca. 700 Jugendliche und 200 Betreuer zusammen, um bei dem Zeltlager und dem damit einhergehenden Programm teilzunehmen. Im Anschluss an eine ausgiebige Stärkung im Essenszelt konnten dann auch schon die Kameraden aus Ravina begrüßt werden. Von ihnen stammte die Einladung der die Reisegruppe gefolgt war. Es wurden herzlich Grüße ausgetauscht und dass Programm für die folgenden Stunden besprochen. Trotz der Sprachbarriere stellte die gegenseitige Kommunikation, dank zwei des Englischen mächtigen Ravinern und eines Italienisch sprechenden Herrschinger Jugendlichen, selten ein Problem dar. Deshalb an dieser Stelle auch vielen Dank an alle Dolmetscher.

Um kurz nach 14 Uhr ging es dann mit dem ersten Punkt der Tagesplanung los: Der Besichtigung des Gerätehauses der Berufsfeuerwehr in Trient. Diese Aktivität war im allgemeinen Programm nicht vorgesehen, sondern von unseren italienischen Kameraden eigens organisiert worden, welche auch daran teilnahmen. Von einem sehr bemühten Berufsfeuerwehrler bekamen wir sowohl eine Führung durch die Räumlichkeiten und den Fuhrpark als auch eine Besichtigung der italienischen Leitstelle in Trient und eine Vorführung einzelner Fahrzeuge. Er war auch sehr um die Beantwortung aller unserer Fragen bemüht. Die Besichtigung war mit Sicherheit ein ziemliches Highlight des Ausfluges, besonders die Demonstration eines Großraumlöschfahrzeuges hinterließ sichtlich Eindruck bei den Jugendlichen.

Wir trafen gegen halb fünf wieder im Lager ein, so dass noch etwas Zeit blieb um in einem nahegelegenen Supermarkt ein paar Mitbringsl oder einen Snack zu kaufen. Bevor es um 18 Uhr wieder ans Essen fassen im Camp ging.

Ab ca. acht Uhr abends nahm unsere Abordnung dann am ersten offiziellen Programmpunkt teil: Vorführungen der teilnehmenden Jugendfeuerwehren. Mit Sonderbussen und einem Fußmarsch gelangten alle Teilnehmer in eine improvisierte Arena im Zentrum von Trient. Und während der Rest von Italien (und auch Deutschland) gebannt vor dem nächstgelegenen Fernseher saß, beobachteten unseren Besucher jede Menge beeindruckende Vorführungen. Denn was die italienischen Jugendlichen unter Anleitung ihrer Betreuer mit schon etwas in die Jahre gekommenen Leitern veranstalteten, wäre bei uns vermutlich nicht mit Applaus, sondern einer Rüge vom Jugendwart, Kommandanten, Vorstand, TÜV Gutachter, Versicherer oder ähnlichem verbunden. Umso interessanter fanden unsere Nachwuchsfeuerwehrler/innen die Präsentationen natürlich, auch wenn nach einer gewissen Zeit sich die Langeweile der Routine einschlich. Und auch jeder gerne mehr von dem sportlichen Duell im TV erfahren hätte als die Freuden- oder Empörungsrufe aus der nahe gelegenen Sportbar.

Und das Schicksal meinte es gut mit den Fußballfans beider Länder, wenige Minuten vor Ende der Verlängerung (ca. Viertel vor zwölf) waren alle wieder zurück im Zeltlager. So konnten die letzten Spielminuten gemeinsam verfolgt und im Anschluss beim Elfmeterschießen abwechselnd gezittert werden. Das Ausscheiden ihrer Mannschaft nahmen die anwesenden Italiener mit einer Mischung aus Enttäuschung und Humor, wahrlich gute Verlierer, aber vor allem eben gute Gastgeber. Viel Zeit zum Feiern blieb den Jungs und Mädels nicht mehr, im Camp herrschte bald Nachtruhe.

 

 

Das nicht ohne Grund, ab sechs Uhr morgens war ein Großteil des Camps wach, spätestens eine halbe Stunde später wurden dann auch die letzten durch die Hymne von Trient durch Außenlautsprecher geweckt. Im Anschluss an das Frühstück ging es dann auch schon mit einem Gottesdienst in dem S. Vigilio Dom im Herzen der Stadt weiter.

Danach hieß es: In Reih und Glied, Links-Zwo-Drei-Vier….ja richtig ein Marsch zum Takt einer Musikkapelle durch die Altstadt stand auf dem Programm. Er endete mit einem feierlichen Einzug in die bereits am Vortag genutzte “Arena” wo die Abschlussveranstaltung der Gastgeber stattfand.

Die Reden, Danksagungen, und Ehrungen fielen für uns natürlich etwas monoton aus, in diesem Fall dann doch der Sprachbarriere geschuldet. Umso interessanter war dafür die darauffolgende Nachstellung eines historischen Brandes und dessen Bekämpfung. Amateur Schauspieler/innen aus den Reihen der italienischen Feuerwehren, stellten dabei zuerst verschiedene Tätigkeiten und Berufe der damaligen Zeit dar. Als dann plötzlich ein Strohballen zum Rauchen begann, formte sich schnell eine Eimerkette und die Darsteller (jetzt in altertümlichen Feuerwehrklamotten) bedienten Handlöschpumpen um den simulierten Brand zu löschen. Besonders interessant war diese Vorführung für uns auch dadurch, dass sich beide italienischen Partnerfeuerwehren daran beteiligten, da sie ebenfalls Mitveranstalter des Zeltlagers waren. An diesem Punkt sei auch auf die Bildergalerie (in Kürze online) unter diesem Text verwiesen, was in Worten schwierig zu beschreiben ist wird dort schnell klar.

 

Zurück im Lager herrschte dann auch schon eine gewisse Aufbruchsstimmung. Kaum das Mittagessen verdaut ging es ans Sachen packen, Feldbetten einklappen und saubermachen. Und dann stand natürlich wie immer am Ende eines Urlaubs der schwerste Teil an: Abschied nehmen. Die Verabschiedungen von den Kameraden und Kameradinnen aus Ravina und Romagnano fielen recht herzlich und formlos aus und vielleicht auch etwas leichter mit der Aussicht auf ein normales Dach über dem Kopf und das eigene Bett.

 

Um 14:30 brachen wir dann Richtung Heimat auf, etwas mehr Verkehr und einem Zwischenhalt bei einem amerikanischen Fast-Food-Restaurant war die Ankunftszeit von halb neun in Herrsching geschuldet. Und so ging für die Jugendlichen die mitgefahren waren ein anstrengender aber auch spannender und spaßiger Ausflug zu Ende.

 

An dieser Stelle möchten wir noch Danke sagen an alle die dieses Erlebnis möglich gemacht haben: Unseren Partnerfeuerwehren aus Ravina und Romagnano, unserer weiblichen Begleitperson, dem Feuerwehrvorstand und der Kommandantschaft, unserem Reiseführer bei der BF und natürlich allen Jugendlichen die teilgenommen haben.